Schulkonzept: Deutsch als Zweitsprache (DAZ)

 

Unsere Schule besuchen Schülerinnen und Schüler vieler Herkunftsländer und mit ca. 10 verschiedenen Herkunftssprachen. Dies wirkt sich in unterschiedlichem Maß auf die Schulleistungen aus, viele Kinder haben jedoch zusätzlichen Sprachförderbedarf im Hinblick auf Wortschatz, grammatische Strukturen und Rechtschreibung. Auch viele Kinder mit deutscher Erstsprache zeigen zunehmend geringere Sprachkompetenz. Seit Anfang des Jahres sind zwölf irakische Kinder sowie eine Schülerin aus Lettland ohne deutsche Sprachkenntnisse hinzugekommen, die in die Klassen 1 bis 3 integriert wurden und zusätzlich Deutschunterricht im Rahmen der städtischen Integrationshilfen erhalten. Aufgrund des weiteren Zuzugs irakischer Familien in unser Einzugsgebiet ist mit weiteren Schülerinnen und Schülern ohne Deutschkenntnisse zu rechnen.

 

In früheren Jahren hatten wir Auffangförderklassen für Seiteneinsteiger/innen. Der Unterricht in diesen bezüglich des Alters und der Lernvoraussetzungen der Kinder sehr unterschiedlichen Klassen erwies sich als  nicht sehr effektiv, da der Kontakt mit deutschsprachigen Schülerinnen und Schülern kaum vorhanden war und damit die sprachfördernde Kommunikation fehlte. Zumindest in den Klassen 1 und 2 erwies es sich als sinnvoller, die Kinder gleich in Regelklassen zu unterrichten, da im Lese - und Schreiblernprozess gleichzeitig ein für den Einstieg angemessener Wortschatz verwendet, phonologische Bewusstheit trainiert und zudem viel mit Bildmaterial gearbeitet wird. In Klasse 3 und 4 ist es wesentlich schwieriger für die Kinder, den Einstieg in die deutsche Sprache und die Unterrichtsinhalte zu bewältigen. Dennoch sollte unserer Meinung nach auch hier die schnelle, zumindest teilweise Integration in die Regelklasse nicht fehlen. In allen Klassenstufen brauchen diese Kinder aber viel zusätzlichen Sprachunterricht, der durch die vorhandenen Lehrerstunden nicht ausreichend abgedeckt werden kann, zumal auch viele andere Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache zusätzlichen Förderbedarf haben.

 

Die Förderung findet im Rahmen des Förderkonzeptes unserer Schule statt, welches ständig überarbeitet wird. Das Projekt „Lernförderung durch Spielen“ hat darin einen hohen Stellenwert .
Zur Förderdiagnostik (Sprache, Mathematik, Wahrnehmung, Motorik) wurde von Kolleginnen unserer Schule ein Testverfahren entwickelt, das in einem Lernanfängerparcours  und in den Klassen während der ersten Schulwochen durchgeführt wird.

 

Der Schwerpunkt der Förderung liegt in der Schuleingangsphase. Die Förderung in Kleingruppen bezieht sich in der Regel auf die jeweiligen Unterrichtsinhalte im Fach Deutsch, ist also zusätzliche Sprachförderung. Die Teamstunden werden teilweise für klassen- und jahrgangsübergreifenden Unterricht genutzt (Förderung von Sprache, Wahrnehmung, Konzentration, Sozialverhalten u.a. im Zusammenhang mit dem Projekt Lernen durch Spielen).

 

Unsere Schule arbeitet mit dem Kommunalen Integrationszentrum zusammen. Vor einigen Jahren wurde der Eltern-Schule Dialog durchgeführt, eine Wiederholung ist angedacht. Es fand eine kollegiumsinterne DaZ-Fortbildung statt. In diesem Schuljahr nehmen wir an der von der KI angebotenen DaZ-Fortbildung zur Schulentwicklung, die einen Ganztag und mehrere Nachmittagsveranstaltungen umfasst, teil. Im Rahmen der OGS wurde mehrmals das von der KI angebotene Projekt „Interkulturelle Lesewerkstatt“ durchgeführt. Ein Projekt der zweiten Klassen, in dem Eltern den Kindern auch in ihren Herkunftssprachen vorgelesen und die Inhalte kreativ umgesetzt haben, wurde sehr positiv aufgenommen. Außerdem nahmen wir an dem Pilotprojekt „Mitsprache in Bielefeld – Schuleingangsphase“ teil. Damit soll die vorschulische Sprachförderung in enger Kooperation zwischen Schule und Kindertageseinrichtungen in der Schuleingangsphase fortgesetzt werden.

 

Neben unserer guten Ausstattung mit Lernspielen –auch dank des Projektes „Lernförderung durch Spielen“, das in diesem Jahr von „Mehr Zeit für Kinder e.V.“ im Rahmen der Aktion „Spielen macht Schule“ ausgezeichnet wurde  - haben wir DaZ-Material angeschafft und wollen dies mit dem DaZ-Koffer des Finken-Verlages aufstocken.

 

Es wurde begonnen, Unterrichtsmaterialien in Themenkisten zusammen zu stellen. Im Rahmen der geplanten Fortbildung soll es auch darum gehen, diese Themenkisten unter DaZ-Aspekten zu erweitern sowie das Förderkonzept unserer Schule unter DaZ-Gesichtspunkten zu prüfen und zu erweitern um eine noch qualifiziertere Förderung unserer Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen.